Die wichtigsten Gründe, warum Versicherungsgesellschaften nicht innovieren können

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Jüngste Studien, die von Gartner und Accenture durchgeführt wurden, haben unter anderem ergeben, dass Versicherungsgesellschaften allmählich digitale Reife erlangen. Das ist zwar ein Schritt in die richtige Richtung, aber keine echte Transformation. Und deswegen basieren viele Produktinnovationen oder neue Geschäftsmodelle nach wie vor auf überholten Konzepten.

„Versicherungsgesellschaften fokussieren immer noch hauptsächlich auf die Automatisierung und Optimierung ihrer internen Prozesse. Ein erheblicher Anteil der Versicherungsangebote basiert nach wie vor auf dem Konzept der „standardisierten Einheitslösung.“ Versicherer, die in ihrer Transformation schon ein Stück weiter sind (rund 48 Prozent des Marktes), führen in ihrer Produktpalette inzwischen eine marginale Kundensegmentierung durch. Die Transformation reicht jedoch noch nicht bis zu „vernetzten Dienstleistungen“ und „Echtzeit-Versicherung“. Es mangelt immer noch an echter Innovation, und die Gründe dafür sind leicht zu verstehen“, sagt Oliver Huber von CCS.

Veränderte Märkte

Die Digitalisierung hat zu einer drastischen Veränderung des Kundenverhaltens geführt. Dafür haben Internetgiganten wie Amazon, Alibaba und Rakuten gesorgt. Ihr Motto lautet: „Heute bestellt, morgen geliefert.“ Zwar handelt es sich dabei um Unternehmen aus dem E-Commerce, aber die Art und Weise, wie sie ihr Geschäft betreiben, hat dazu geführt, dass die Verbraucher veränderte Erwartungen an Versicherungsgesellschaften haben. Die Versicherer haben die Transformation zwar eingeleitet, aber sie vollzieht sich nicht schnell genug. Dafür gibt es zwei Gründe:

  1. Die traditionelle Methode der Produktentwicklung und des Produktverkaufs ist nach wie vor sehr profitabel;
  2. Die bestehenden Kernsysteme sind hoch komplex und wurden nicht für eine digitale Transformation entworfen.

Nichtsdestotrotz ist Innovation ein Muss. Im Versicherungsmarkt tauchen neue Akteure auf, die eine wichtige Rolle spielen werden. Zum Beispiel Lemonade und One Insurance, die den Markt revolutioniert haben, indem sie traditionelle Geschäftsmodelle ignoriert und den Standard für digitale Dienstleistungen gesetzt haben. Sollte es bis dahin noch nicht klar geworden sein, haben spätestens sie deutlich gemacht, dass die Digitalisierung zur Top-Priorität erhoben werden muss.

Komplexe IT-Landschaft, große Herausforderungen

Digitale Transformation bedeutet nicht, dass bestehende Kernsysteme auf einen Schlag ersetzt werden müssen. Das ist eine zu vereinfachte Vorstellung, die die komplizierte IT-Landschaft, in der Versicherungsgesellschaften operieren, völlig außer Acht lässt. Manchmal werden mehrere Kernsysteme verwendet und die Daten sind nicht zentral, sondern in unterschiedlichen Abteilungen gespeichert. Außerdem bedeutet der Ersatz eines Kernsystems, dass die Versicherungsgesellschaft nicht innovieren kann, bis die Implementierung des neuen Systems abgeschlossen ist. Auch die folgenden Herausforderungen können den Transformationsprozess erschweren. Versicherer haben oft keine Kontrolle über die Informationen, die in den Kernsystemen gespeichert sind;

  • Sie haben Sorge, die (vollständige) Erfüllung aller anwendbaren Gesetze und Vorschriften nicht gewährleisten zu können;
  • Sie besitzen keinen vollständigen Überblick über alle relevanten Kunden- und Produktdaten in ihren Dateien;
  • Produktmodifikationen lassen sich nur schwer implementieren, weil die Produkte „hartkodiert“ sind und Änderungen einen großen IT-Aufwand erfordern. Die Markteinführungszeit ist daher zu lang.

Nicht nur die IT-Abteilung, sondern auch Data Analytics, Marketing und Verkauf müssen diese Probleme überwinden. Andernfalls, so Accenture, werden Versicherungsgesellschaften versuchen, neue digitale Angebote auf Basis überholter Konzepte zu entwickeln. Und das macht eine echte Innovation unmöglich.

Digital Insurance Platform

Die Antwort von CCS auf diese Probleme wird Sie vielleicht überraschen: Sie müssen nicht sofort Änderungen an Ihrer bestehenden IT-Landschaft vornehmen. Ein Komplettaustausch ist keine Antwort auf die Herausforderungen und trägt nichts zur Beschleunigung der digitalen Transformation bei. Hilfreich ist dagegen die Umwandlung der bestehenden Systeme in „Datensatzsysteme.“ Anschließend ergänzen Sie diese um eine Plattform, die alles integriert und harmonisiert und zugleich die Integration externer Daten und Partnerlösungen erlaubt.

CCS bietet eine digitale Versicherungsplattform, die Versicherungsgesellschaften und Versicherungsagenten ermöglicht, ihre bestehenden Kernsysteme weiterzuverwenden, auf ihre bestehenden Daten zentral über die digitale Plattform zuzugreifen und sich sofort an der Spitze des digitalen Versicherungsmarktes zu behaupten. Die Plattform integriert Software, Services und ein Partner-Ökosystem auf eine Weise, die Ihr Versicherungsgeschäft sofort verbessert. Auf Basis Ihrer bestehenden Kernsysteme wird „eine einzige Version der Wahrheit“ erzeugt, sodass Sie unverzüglich innovieren können.

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Alle Versicherungspraktiken und Standard-Branchenprozesse – das Ergebnis der 35 Jahre Erfahrung in der Versicherungsindustrie, über die CCS verfügt – sind bereits in der leistungsfähigen Integrationsplattform enthalten. Sie erhalten eine echte „Plug&Play“-Umgebung, die sofort einsatzfähig ist.

Neben dem optionalen Support für Kernversicherungsprozesse wie Policenverwaltung, Schadenbearbeitung und Fakturierung besitzt die Plattform umfangreiche Orchestrierungskapazitäten für ein End-to-end-Management der Versicherungswertschöpfungskette. Damit deckt die Plattform den gesamten Lebenszyklus der Versicherungspolicen ab – vom digitalen Kundenkontakt über die Optimierung der Kernaktivitäten bis zur Unterstützung von Predictive Analytics. Mit der digitalen Versicherungsplattform von CCS können Sie mithilfe des Produktkonfigurators und der dynamischen Benutzeroberfläche interne und externe Datenquellen und Dienstleistungen koordinieren.

Die Plattform ermöglicht eine Qualitätsoptimierung der bestehenden Daten durch Anwendung von Branchenstandards. Das ist der Schlüssel zu echter Innovation.

Victor Insurance Germany

Die digitale Versicherungsplattform ist eine robuste, skalierbare und bewährte Plattform mit Support für End-to-end-Prozesse und Omnichannel-Orchestrierung. Aus diesem Grund hat sich der weltgrößte MGU Victor International als Teil von Marsh and McLennan Companies letztes Jahr für diese digitale Plattform entschieden. Innerhalb von nur vier Monaten konnte Victor mit CyberVlex ein neues Cyberversicherungsprodukt auf den deutschen Markt bringen, inklusive der Integration seiner Partner.

Victor Insurance hat sich zum Ziel gesetzt, der größte Insurtech-MGU der Zukunft zu werden, das heißt groß und international, aber gleichzeitig agil und flexibel zu sein. Seine Ambition gründet auf der langjährigen Erfahrung des Unternehmens im Versicherungssektor und einem ausgeprägten Innovationsfokus. Die digitale Versicherungsplattform von CCS wird bei der Umsetzung dieses Ziels eine zentrale Rolle spielen. Victors besondere Stärke liegt zum einen in der Risikobewertung und der Entwicklung von Risikomanagement-Lösungen für Kunden und zum anderen in der Nutzung innovativer Technologien für den Vertrieb von Spezialversicherungsprodukten über ein ausgedehntes Netzwerk aus Versicherungsvermittlern.

Wie bei allen Versicherungsgesellschaften oder großen internationalen Versicherungsmaklern hat auch Victor eine komplexe IT-Landschaft. Durch die Zusammenarbeit mit CCS ist es dem Unternehmen jedoch gelungen, das Paradigma, das komplexe IT Innovation verzögert zu durchbrechen. Die wichtigste Lektion für Versicherungsgesellschaften lautet daher, dass die bestehende IT-Landschaft nicht ersetzt werden muss. Denn ein Komplettaustausch würde das Tempo der digitalen Transformation und Innovation behindern. Mit einer Konsolidierung und Integration der bestehenden IT-Landschaft in eine digitale Versicherungsplattform lässt sich die Innovation dagegen beschleunigen.