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Der Versicherer der Zukunft braucht eine neue Art von Technologieleiter

Geschrieben von CCS | 27-11-2020

7 Minuten zum Lesen

Gut möglich, dass Ihre IT-Landschaft wie eine Art „Spaghetti-Architektur“ aussieht. Es werden mehrere Systeme und Backoffice-Lösungen eingesetzt, die miteinander verknüpft sind. Daten werden nicht zentral gespeichert und sind daher überall und nirgendwo findbar. Sie verlieren langsam die Kontrolle über Ihre IT-Landschaft. Abgesehen davon sorgt eine derartige IT-Landschaft nicht gerade dafür, dass Sie an der Spitze der digitalen Versicherungsbranche mitwirken.

Durch technische Entwicklungen, steigende Verbrauchererwartungen und Aufsichtsbehörden, die mehr Transparenz verlangen, nimmt der Druck auf CIO und CTO zu. Trotz des dringenden Bedarfs an technologischer Modernisierung, befinden sich 79 Prozent der Unternehmen noch in einem frühen Stadium ihrer digitalen Transformation. Dies geht aus McKinsey's IT-Strategiestudie hervor[1]. Der „legitime Faktor“ – wie McKinsey es nennt – für diesen langsamen Fortschritt ist die „mind-blowing“ Komplexität von Legacy-Systemen. Zudem ist McKinsey der Meinung, dass viele CIO und CTO noch nicht erkennen, dass ihre Rolle über kosten- und leistungsorientierte Zuständigkeiten hinausgeht. Letztendlich geht es um den Endkunden, aber von dieser Einsicht sind viele CIO und CTO noch weit entfernt.

Das Business von innen heraus verstehen

McKinsey hat herausgefunden, dass die CIO und CTO, die sich viel mehr in das Arbeitsplatzgeschehen einbringen als die, die nur mit der C-Suite tagen oder an Strategiesitzungen teilnehmen, die besten sind. Die besten CIO und CTO investieren Zeit in das Gespräch mit dem Business, um so einen umfassenden Einblick in die tägliche Realität am Arbeitsplatz zu erhalten. Sie setzen alles daran, ein klares und detailliertes Bild von den Herausforderungen des Kunden zu bekommen. Die Umsetzung in der Praxis umfasst die kontinuierliche Analyse von Kundenzufriedenheitsberichten, das Monitoring von Telefongesprächen mit dem Kundenservice und die Teilnahme an User Groups.

Die Unternehmen, die den Markt anführen, sind in der Lage, schon in einem frühen Stadium multidisziplinär zu arbeiten. Sowohl die IT- als auch die Businessabteilung des Unternehmens betrachten es als Priorität, an einer Paneldiskussion teilzunehmen, damit sie ihre Teams effektiv bei der Entwicklung von Produkten betreuen können, die die Bedürfnisse des Endkunden am besten erfüllen. Man kann sagen, dass die Gewinner von morgen einen anderen Mindset haben. Es wird über Betriebssilos hinweg gedacht oder der Endkunde wird miteinbezogen. Nennen wir es agiles Arbeiten.

Wie geht es weiter?

Neben einem agilen Mindset bedarf es mehr, um die „Spaghetti-Architektur“ hinter sich zu lassen. Eine zukunftsfähige und flexible IT-Landschaft ist erforderlich, bei der Cobol-Programmierer der Vergangenheit angehören. Moderne Technologie ist notwendig.

Es lauert die Falle, dass man sich vorschnell für eine sogenannte Rip-and-Replace-Lösung entscheidet, d.h. alte Systeme raus, moderne Technologie rein. Die Gefahren einer vorschnellen Entscheidung für eine Rip-and-Replace-Lösung sind:

  • Jahrelang nicht innovieren können, da Implementierungsprozesse standardmäßig lange dauern. Letzten Endes sind Sie erlöst von Ihren Legacy-Systemen, kurzfristig jedoch nicht an Innovationskraft reicher.
  • Ihre gegenwärtige IT-Landschaft ist nicht ohne Grund komplex. Niemand entscheidet sich bewusst für Komplexität. Die Wahl einer Rip-and-Replace-Lösung wird Ihrer gegenwärtigen Umgebung nicht gerecht. Wahrscheinlich übersehen Sie wichtige IT-Angelegenheiten.

Das Beste, was CIO und CTO machen können, ist es, ihre gegenwärtigen Systeme in ein System of Record umzuwandeln. Anschließend muss eine Enterprise-Plattform hinzugefügt werden. Die Plattform wird alle Daten aus dem System of Record ziehen und in einer neuen Cloudumgebung harmonisieren. Gleichzeitig sind Sie als CIO oder CTO in der Lage, Ihre gegenwärtigen Legacy-Systeme auslaufen zu lassen und eine neue Backoffice-Anwendung zu integrieren. Die neue Umgebung ermöglicht den Versicherern eine Transformation in ein kundenorientiertes Unternehmen, bei dem der Zugang zu Daten zentral koordiniert wird.

>Eine wichtige Randbedingung einer Enterprise-Plattform ist, dass diese mit eingebautem Versicherungswissen und industriellen Standardprozessen geliefert wird. So ist sie direkt anwendbar und einsetzbar. Für weitgehende Flexibilität und Zukunftsfähigkeit ist es wichtig, dass die Plattform es Ihnen ermöglicht, externe Daten oder Partnerlösungen hinzuzufügen.

Kurzum

Der zukunftsfähige Versicherer hat nicht nur einen agilen Mindset mit einem umfassenden Einblick in die tägliche Realität am Arbeitsplatz. Der zukunftsfähige Versicherer ist sich auch der Komplexität seiner IT-Landschaft bewusst und sieht ein, dass eine Rip-and-Replace-Lösung zu kurzsichtig ist. Eine Enterprise-Integrationsplattform sorgt dafür, dass die Komplexität langsam aber sicher ausläuft. Darüber hinaus wird das Versicherungsunternehmen in die Lage versetzt, direkt zu innovieren, um so den Kundenerwartungen gerecht zu werden (durch die Nutzung innovativer Partnerlösungen) und Aufsichtsbehörden bei Audit-Trails einen schnellen Einblick zu geben (da Daten zentral gespeichert sind).