Welche Auswirkungen hat FIDA für die Assekuranz?

Die Europäische Kommission hat am 28. Juni 2023 ihren Vorschlag für den Zugang zu Finanzdaten veröffentlicht: Das Framework for Financial Data Access (FIDA).

In diesem Beitrag beschreiben wir mögliche Auswirkungen von FIDA auf die Assekuranz und wie sich Versicherungsunternehmen auf die damit verbundenen Anforderungen vorbereiten sollten.

FIDA im Kontext von Open Finance

Das Thema Open Finance nimmt Fahrt auf. Daten werden als wesentliche Quelle für Wachstum und Innovation bezeichnet. Kürzlich bestätigte EU Präsidentin Ursula von der Leyen, dass der Datenzugang bei Finanzdienstleistungen zu den wichtigsten neuen Initiativen für 2023 gehört. Jetzt liegt ein erster Vorschlag zur Verordnung vor: Das Framework for Financial Data Access (FIDA). Mit FIDA soll ein EU weiter Rahmen geschaffen werden, der den Zugang zu und die Nutzung von Kundendaten im Finanzwesen regelt.

Die wichtigsten FIDA Definitionen auf einen Blick

Im Gesetzesvorschlag FIDA werden unterschiedliche Rollen definiert:

Dateninhaber (Data Holder)
ist eine juristische Person, die gemäß dieser Verordnung verpflichtet ist, Zugang zu Kundendaten zu gewähren und diese weiterzugeben.

Datennutzer (Data User)
ist eine juristische Person, die mit Erlaubnis eines Kunden rechtmäßigen Zugang zu den Kundendaten hat. Dafür ist eine entsprechende Zulassung erforderlich.

Kundendaten (Customer Data)

sind personen- und nicht personenbezogene Daten, die von einem Finanzinstitut im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit mit Kunden erhoben und verarbeitet werden, und zwar sowohl Daten, die von einem Kunden übermittelt werden, als auch Daten, die aus Interaktionen des Kunden mit dem Finanzinstitut entstehen.

Datenzugriff (Data Access)
Der Dateninhaber stellt dem Kunden auf Anfrage (i.d.R. im Rahmen der Nutzung von Diensten eines Datennutzers) die aufgeführten Daten auf elektronischem Wege zur Verfügung.

Was bedeutet FIDA für Versicherungsunternehmen?

Rechte und Pflichten

Als Versicherungsunternehmen steht die Rolle des Dateninhabers (Data Holder) im Mittelpunkt. Daraus ergibt sich eine Verpflichtung zur standardisierten Datenbereitstellung auch an registrierte Dritte (Data User) entsprechend der betroffenen Datenkategorien. Ausnahmen von dieser Verpflichtung sind im Entwurf entsprechend aufgeführt. Damit wird aus dem freiwilligen Datenaustausch mittels standardisierter Verfahren eine Verpflichtung.

Dashboard für Kunden

Mit Inkrafttreten der Verordnung wären die Versicherungsunternehmen zudem verpflichtet, ihren Kunden ein Berechtigungs-Dashboard zur Verfügung zu stellen. Damit könnten Kunden jederzeit ihre Zugriffsrechte auf die Daten kontrollieren und verwalten.

Mitglied eines Datenaustausch-Systems

Die zur Datenübermittlung verpflichteten Versicherungsunternehmen müssen sich innerhalb von 18 Monaten nach Inkrafttreten der Verordnung einem oder mehreren Finanzdaten-Austauschsystemen (Financial Data Sharing Schemes) anschließen.

Digitale Ökosysteme

Auf der einen Seite treten die Versicherungsunternehmen als Eigentümer der Daten auf, mit den oben genannten Rechten und Pflichten. Auf der anderen Seite können Versicherer aber auch von der Bereitstellung von Daten durch andere Dateninhaber profitieren und auf eigenen Plattformen (digitalen Ökosystemen) neue kundenzentrierte Mehrwerte anbieten.

Implications

Die Auswirkungen für Versicherungsunternehmen

Die Frage, ob „Open“ auch im Versicherungsbereich angekommen oder überhaupt sinnvoll ist, wurde spätestens mit dem Verordnungsentwurf FIDA beantwortet. Es stellt sich nicht mehr die Frage „ob“, sondern nur noch „wann“ und „wie“ die genaue Ausgestaltung und Umsetzung erfolgen soll.

Versicherer müssen sich auf diese Entwicklung vorbereiten:

Kernsysteme „API-ready“ machen

Mit APIs und Integrationsplattformen abstrahieren Versicherer Prozesse und Produkte, um ihre Kernsysteme und bestehenden Applikationen auf die neuen Anforderungen vorzubereiten. APIs und Plattformen sind der Schlüssel zur Entwicklung von „FIDA ready“ Lösungen. Sie ermöglichen es Versicherern und anderen Organisationen, ihre Daten, Systeme und Prozesse füreinander zu öffnen. Dadurch können Unternehmen, die mit demselben Ökosystem verbunden sind, die Daten der anderen in ihre eigenen digitalen Dienste und Erfahrungen einbeziehen.

Time-to-Market reduzieren

Mit einer offenen, datenbasierten Plattform können Versicherer die eigenen Möglichkeiten um Services von Partnerunternehmen ergänzen. So können eigene Kompetenzen und Daten um die Fähigkeiten und Datenpools von Partnern angereichert werden. Mit diesem Ansatz können neue Produkte sehr viel schneller entwickelt und auf dem Markt eingeführt werden.

Mit datenbasierten Entscheidungen zum Erfolg

Es besteht kein Zweifel, dass Daten ein wichtiger Treibstoff für die Assekuranz in der digitalen Welt sind. Um die Vorteile von Daten wirklich nutzen zu können, müssen sich Versicherer in datengesteuerte bzw. datenzentrierte Unternehmen verwandeln, in denen jeder Geschäftsbereich erkennt, wie Daten zum strategischen Erfolg beitragen.

Die Zusammenführung von internen und externen Unternehmensdaten auf in einer zentralen Plattform bringt große Vorteile mit sich. Zuvor waren Finanzdaten und Kundenhistorien auf einzelne Systeme beschränkt, und mussten vielleicht erst kombiniert werden. Jetzt können Finanz-, Compliance- oder Kundeneinblicke auf der Grundlage aller Unternehmensdaten erstellt werden.

Die Digital Insurance Platform integriert, nutzt und verwaltet interne und externe Datenpools

Um die in FIDA vorgesehenen Pflichten erfüllen zu können, benötigen Versicherer eine Plattform, mit der interne und externe Datenpools integriert und verwaltet werden können. Realistischerweise ist derzeit kein einziges Versicherungskernsystem in der Lage, diese Anforderungen zu erfüllen. Dies bedeutet, dass Unternehmen interne und externe Ressourcen und Systeme miteinander verbinden und zusammenführen sowie Daten effektiv nutzen müssen.

Digital Insurance Middle Layer

Um dieses Problem zu lösen, leistete CCS bereits vor mehr als 10 Jahren Pionierarbeit mit der Idee des Digital Insurance Middle Layer. Eine Integrationslösung für Unternehmen, die Versicherungsprodukte und -prozesse „out of the box“ im Industriestandard enthält. Eine Innovation, die heute als Digital Insurance Platform bekannt ist. Ausgezeichnet mit mehreren internationalen Insurance Innovation Awards und mit namhaften internationalen, marktführenden Versicherungskunden.

Die Integrationsplattform von CCS macht einen großen Unterschied, indem sie Daten standardisiert und effizient auch an registrierte Dritte (Data User) entsprechend der betroffenen Datenkategorien verteilen kann. So kann die in FIDA vorgesehene Verpflichtung der Datenweitergabe sicher, nachvollziehbar und mit einer Standard-Software erfüllt werden.

Kunden-Dashboard mit der Möglichkeit der selektiven Datenfreigabe

Die in FIDA vorgesehene Möglichkeit, dass Kunden in einem Dashboard ihre Daten selektiv freigeben oder sperren können, ist mit der Digital Insurance Platform effizient umsetzbar. Alle Kundendaten können in einem Dashboard aggregiert und übersichtlich dargestellt werden. Jeder Kunde kann individuell festlegen, welche Daten er für welchen Datennutzer (Data User) freigibt – oder nicht. Versicherer können die Datenfreigabe durch Kunden incentivieren, passgenaue Policen anbieten und so die Kundenbindung erhöhen.

Aufbau und Nutzung digitaler Ökosysteme

Mit unserer mehr als 35-jährigen Erfahrung haben wir eine leistungsfähige, skalierbare und sichere Software-Plattform entwickelt: die Digital Insurance Plattform. Unsere Plattform lässt sich in jede Technologie und IT-Architektur integrieren und macht Daten verfügbar, damit diese effizient eingesetzt und genutzt werden können. Alle Versicherungsgeschäfte können von einer zentralen Plattform aus verwaltet werden. Das ermöglicht unseren Kunden, schneller und innovativer zu werden, was sie zukunftssicher macht.

Mit der Digital Insurance Plattform ermöglichen wir den einfachen und sicheren Zugriff sowie die Verarbeitung von Versichertendaten was dazu führt, dass Versicherungsprozesse sehr viel schneller und kosteneffizienter durchgeführt werden können. Deshalb vertrauen mehr als 2.000 Versicherer und Versicherungsmakler auf unsere Softwarelösungen und Dienstleistungen.

Die Digital Insurance Platform lässt sich nicht nur mit Systemen innerhalb eines Unternehmens integrieren, sondern ermöglicht auch die sichere Integration von Drittanbietern außerhalb des eigenen Unternehmens.

Nutzen Sie die Digital Insurance Platform von CCS, um an der Spitze Ihres digitalen Spiels mitzuspielen und den Schritt hin zu Echtzeit vernetzten Versicherungen zu machen.